Freitag, 25. Mai 2012

Die neue Gewalt im Stadion - Fußball ist unser Leben

Die neue Gewalt im Stadion ist eigentlich uralt. Es gab sie schon immer. Auch ganz ohne Fußball. Gewalt gibt es ja überall. Auf dem Kinderspielplatz, im Büro, in der U-Bahn, in der Ehe - also natürlich auch im Stadion. Dort können es halt manchmal alle live sehen. Und das gibt dann Grund zur Debatte. Man befürchtet eine zunehmnde Entgleisung der Fankultur (ein wundervolles Wort). Weil es ohne Fans kein Spiel bzw. Geld gibt, gilt es zu handeln. Es wird heute begeistert davon geschwärmt, wenn Fußballfans ihr letztes Hemd für den eigenen Verein geben. Sie reisen Tausende von Kilometer durch die Welt, um ihrem Team in fremden Stadien die Fahne zu schwenken. Manche verlieren dadurch ihren Job oder nehmen Schulden auf. Die millionenschweren Spieler fragen nicht nach und finden das toll. Daher gehen sie nach dem Spiel auch zu den treusten der treuen Fans in die Kurve, um für ein paar Sekunden "eins" zu sein. Das ist natürlich eine Illusion.


Fußball ist unser Leben - Fußball regiert die Welt

Mit diesem Song sang sich 1974 der Weltmeister Deutschland in die Herzen der Nation. Und natürlich ist das Geschäft mit dem König Fußball seit jener Zeit stetig rentabler geworden. Es geht um unfassbar viel Geld und nicht weniger Macht - national und international. Da will jeder dabei sein. Fans, Vereine, Spieler, Städte, Regionen und Länder. Tatsächlich irgendwie die ganze Welt. Genau wie die Fans machen zunehmend viele Länder Schulden, um dabei zu sein. Und Regierungen gehen für den Profit gewalttätig gegen alle Widerstände und jeden Kritiker vor der nicht mitzieht. Die neu errichteten riesigen Stadien der WM in Südafrika stehen heute leer. Und auch bei deren Bau war viel vertuschte Gewalt im Spiel. Die Olympischen Spiele in China haben vielen Opfern Gewlat angetan. In der Ukraine oder in Polen mag man auch eher ungern hinter die Kulissen schauen. Muss man ja auch nicht; die Opfer sind kaum zu übersehen. So schön das Spiele auch ist, die Gewalt steckt tief drin.

Identifikation ist alles

Zurück ins Stadion: Wenn aus Spiel Ernst wird, sind meistens Fans beteiligt, die sich wirklich mit ihrem Verein identifizieren. Sie kämpfen für den Verein. Sie verteidigen ihn. Sie leben für ihn. Solche Fans wünscht sich jeder Verein. Doch alle wundern sich, wenn solche Fans dann in die Schlacht ziehen. Dabei steigt ein Fan doch mit ab in die 2. oder 3. Liga, wenn der eigene Verein absteigt. Daran muss doch jemand schuld sein. Und den müsste man doch mal bestrafen dürfen; wenigstens. Gewalttätige Fans leben das Prinzip des menschlichen "voneinander getrennt seins". Und einige Spiele demonstrieren das genauso - mit verbaler Gewalt. Die Fans lieben diese Spieler. Die Liebe zur eigenen Vereinsfarbe, zur Positionierung, zur Bewertung und Verurteilung geht so weit, andere Menschen oder Orte zu hassen. Letztlich ist es doch egal, wen man hasst oder wem man Gewalt antut. Die Wurzel ist immer die gleiche: Falscher Stolz durch Trennen, bewerten und vergleichen. Da hört das Spiel dann schnell auf. Und ganz unabhängig vom Fußball gibt es überall dortPeace!

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