Montag, 14. Mai 2012

Eurovision 2012 in Baku - hat Roman schon gewonnen?

Es ist doch eigentlich vollkommen gleichgültig wie Roman Lob beim Eurovision Song Contest (ESC) abschneidet - er hat ja in jedem Fall bereits gewonnen. Anders kann man es kaum beschreiben, wenn sein Song "Standing still" seit Wochen in den Radiocharts unseres Landes etwa einmal die Stunde gespielt wird. Damit hat er persönlich bereits absolut gepunktet, auch wenn viele Kritiker den Song nur für durchschnittlich halten. Und auch das nationale Ansehen des Wettbewerbs hat nun zum dritten Mal in Folge gewonnen; zweimal dank Lena und jetzt Gott-Lob durch Roman. Wer hätte das noch vor ein paar Jahren vermutet bei den zopfigen Beiträgen und Barden der Vergangenheit?



Vom Club der toten Lieder zum Superevent

Dass für Deutschland beim heutigen ESC (früher frz. Grand Prix Eurovision de la Chanson) einmal Lieder an den Start gehen würden, die tatsächlich den meisten Leuten gefallen, war nicht selbstverständlich. Eigentlich war es lange Zeit fast unmöglich, da die Songentscheidung mehr oder weniger fest in den Händen einiger Musikproduzenten war. Irgendwie ist das immer noch so, aber mittlerweile ist der national ausgetragene Wettbewerb (Ein Star für...) welcher Interpret mit welchem Song ins Rennen gehen soll, eigentlich der spannendere Wettbewerb zum Mitentscheiden. Hier können die TV-Zuschauer ja direkt ins Geschehen eingreifen und wählen. Beim Wettbewerb dann am 26. Mai fallen in der Regel die Bewertungskriterien der vielen Staaten (in diesem Jahr 42) doch sehr unterschiedlich aus. Viele Länder sind mit ihren Beiträgen nach wie vor traditionell verankert und es gibt häufig wenig gegenseitiges Verständnis der jeweiligen Musikkultur. Dementsprechend fallen dann auch die Bewertungen aus. Und dann gibt es die politisch angehauchte Punktevergabe von Nachbarländern. Die Interpreten haben es nicht leicht.

Wer wird der Nächste sein?

Drei Jahre lang hat die Begeisterung in unserem Land für diesen europäischen Wettbewerb wieder echte Sympathie und Höhenflüge ausgelöst. Lena Meyer-Landruth hat da eine kaum wiederholbare Messlatte aufgestellt. Ungewollt wurde und wird alles was noch kommt an ihren Vorstellungen und Darbietungen, samt ihrer Glaubwürdigkeit und Persönlichkeit verglichen. Dies zeigte sich bereits in diesem Jahr bei der Nominierung von Roman Lob. Alle waren sich am Ende einig: Er macht es. Allerdings konnte weder das Charisma des Interpreten noch die Qualität des Song so recht niemand vom Hocker reißen. Da wird es im nächsten Jahr definitiv spannend, wohin die Reise für Deutschland geht, ganz egal wie gut oder schlecht Roman sich schlagen wird. Schön für ihn, denn er hat bereits gewonnen.

3 Kommentare:

  1. Lena Meyer-Landrut ohne h bitte

    AntwortenLöschen
  2. Schöner Artikel, nach einige Rechtschreib-Korrekturen ;)

    AntwortenLöschen
  3. Immer wieder schön wenn bei einem Rechtschreibhinweis ein Fehler drin ist :-) danke!

    Der Artikel wurde online mit Duden.de geprüft... aber den Inhalt versteht man ohnehin auch so...

    AntwortenLöschen

Die Reise vom Kopf ins Herz - Buchtipp

Die meisten Menschen wissen mehr über Greta Thunberg oder über ihren Nachbarn, als über sich selbst. Sie haben keine wirkliche Beziehung zu...